MALI

Sagenumwogenes Timbuktu

Timbuktu

Geographische Lage
16.773333, -3.007222
Höhe: 263.00 m

Einwohnerzahl
55000
368.20 Einwohner pro km²

Fläche
147.9 km²

Kategorie
Mali > Timbuktu

WEITERE ORTE
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Sagenumwogenes Timbuktu

Timbuktu (frz. Tombouctou) die legendäre, goldene Oasenstadt in der Wüste hat heute ca. 55.000 Einwohner. Sie liegt am südlichen Rand der Sahara und ist Endpunkt der historischen Wüstenstraßen und transsahara Karawanen, welche auf den heute in 15 Kilometern Entfernung liegenden Fluss Niger umgeladen werden. Timbuktu wird auch “Stadt der 333 Heiligen” oder “Perle der Wüste” genannt.

Die zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert von Tuareg-Stämmen gegründete Stadt war in ihrer Blütezeit im 15. und 16. Jahrhundert eine Hochburg des Handels und des Islams. Über 150 Koranschulen, Medresen, Bibliotheken, Universitäten und bis zu 25.000 Studenten machten es zu einem intellektuellem Zentrum der Bildung und islamischen Rechtswissenschaften. Noch heute finden sich dort zehntausende Manuskripte, die zum Teil noch aus der vorislamischen Zeit stammen. In Timbuktu gibt es mehr als 300 Heiligen gewidmete Grabstätten. Seit 1988 zählen davon 16 Friedhöfe und Mausoleen und die drei großen Moscheen der Stadt zum UNESCO Weltkulturerbe.

Im 19. Jahrhundert versuchten mehrere Entdecker den Mythos Timbuktus zu entzaubern, unter ihnen auch der deutsche Afrikaforscher Heinrich Barth. Unter islamischen Einfluss war Fremden der Zutritt zur Stadt nur unter Gefahr für Leib und Leben möglich.

Ein immernoch aktuelles Kapitel bilden die Konflikte zwischen dem Staat Mali und dem Volk der Tuareg. Nach kriegerischen Auseinandersetzungen in den 1990iger Jahren wurde der Konflikt im Jahr 1996 vorerst entgültig beigelegt und Frieden geschlossen. Die “Flamme de la Paix” (Friedensflamme) mit den eingemauerten Schusswaffen erinnert heute an die Ereignisse.
 In der letzten Zeit mehrten sich wieder Übergriffe, u.a auch Entführungen von Touristen, bis letztendlich als Folge des Millitärputschs der unabhängige Staat Azawad ausgerufen wurde und schließlich Timbuktu in die Hände von Islamisten viel.